22 Dezember 2024

Wie dein Social-Media-Team dein Unternehmen als toxisch entlarvt

Unter einer Stellenanzeige auf einer bekannten Social-Media-Plattform schreibt eine Userin einen Kommentar, sinngemäß: „Bei brutto … will doch keiner den Job.“ Die Antwort des Social-Media-Teams des Betriebs ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein Unternehmen sich selbst entlarvt:

„Die Angabe ist ja auch ‚mit mindestens‘ angeführt. Sprich Kollektiv. Bitte lesen. Danke. Wenn man etwas Erfahrung mitbringt, steigt auch das Gehalt. So etwas klärt man aber dann in einem persönlichen Gespräch. Schönen Abend.“

Dieser Kommentar offenbart gleich mehrere gravierende Probleme:

-> „Bitte lesen.“ – Der Tonfall verrät mehr als gewollt.

Die Formulierung zeigt klar, wie im Unternehmen mit Fehlern oder Kritik umgegangen wird: überheblich und belehrend. Das widerspricht dem angeblichen Benefit aus der Stellenanzeige, wie z. B. „wirklich nettes Betriebsklima“, und hinterlässt einen negativen Eindruck.

-> „So etwas klärt man dann in einem persönlichen Gespräch.“ – Transparenz? Fehlanzeige.

Der Betrieb übersieht hier den zentralen Fehler im Recruiting: Eine intransparente Gehaltsangabe schreckt qualifizierte Bewerber:innen ab. Diese werden sich gar nicht erst bewerben, weshalb es auch nie zu dem „persönlichen Gespräch“ kommen wird, auf das das Unternehmen so viel Wert legt.

Das Fazit:

Mit einem einzigen Kommentar entlarvt sich der Betrieb als Unternehmen mit einem unprofessionellen Umgangston, wenig HR-Kompetenz und einer fehlenden Strategie im Recruiting. Qualifizierte Bewerber:innen erkennen das frühzeitig – und scrollen weiter.

Du möchtest solche Fehler vermeiden und deine Stellenanzeigen so gestalten, dass sie die richtigen Menschen anziehen? Schreib mir – ich zeige dir, wie es besser geht.

Über den Autor des Beitrags

Inhaber, eingetragener Mediator in der Liste des Bundesministeriums für Justiz und in der Liste des Sozialministeriumservice, Unternehmensberater (u.a. HR)

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